top of page
  • Felix Kunz

Drei Triolette

Antigone


Trotz alledem, Kreon, o Vater,

Stehe ich aufrecht. Trotz alledem:

Mord und Entehrung und Frevel und Marter;

Trotz alledem, Kreon, o Vater,

Folgt' ich dem Bruder zur Ehre der Göttlichen Rat, er

Liebt doch Böotiens Berge und Seen

Trotz alledem. Kreon, o Vater:

Ich stehe aufrecht, trotz alledem.





deinetwegen


deinetwegen geht der wind

die wellen schlagen -- deinetwegen

aus dem alten meergemünd

deinetwegen geht der wind

gegens land, wir menschen sind

zerbrechlich ohne deinen segen

denn deinetwegen geht der wind

und die wellen schlagen, ewig, gegen --





Drei Mal im Frühling


Drei Mal im Frühling gestand ich's dir ein:

Ohne die Hand dir in liebe zu halten,

Kann, was ich Leben nenn', glücklich nicht sein.

Drei Mal im Frühling gestand ich's dir ein,

Beim dritten Mal bat'st du mich, dir zu verzeih'n --

Das ließ mich entzweit, und das Herz mir erkalten.

Drei Mal im Frühling gestand ich's dir ein

Ohne die Hand dir in Liebe zu halten.




Das Triolett ist ein einstrophiges Gedicht mit acht Versen, bei dem der erste Vers (nahezu) wörtlich wiederholt als vierter und siebter, der zweite Vers erneut als achter auftritt. Das Triolett ist zum ersten Mal fürs 13. Jahrhundert in Frankreich belegt. Bis heute ist es in allen Epochen sporadisch aufgetreten.

bottom of page