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  • Jakob Burgi

Leere

Sprich mir das Wort des Grußes

o Wüste


Weis', o Sabkha, mir

den Weg


die Geoden

im leeren Viertel bleiben mir

verschlossen


und bergen doch

deinen Schatten


ich dehne mich

nach dem Nichts

(es schlägt Spuren in allem

was mich ängstigt)


und es wächst uns

trotzdem ein Zwischen

das wurzelt im Überall.










Ein Wort zum »Inhalt«.


o Sabkha – was hier wie eine Anrede an eine Person klingt, verweist auf die sog. Sabkhas (arabisch für Salzplatte): Salzsümpfe, die unter anderem auf der Arabischen Halbinsel vorkommen, am Rand der Ruba‘ al Chali und in den küstennahen Wüsten im selben Gebiet, z.B. am Golf von Oman. Letztere, bei Springfluten mit Wasser gefüllt, weisen keinen Oberflächenabfluss auf, sodass ein Salzwasser-Sand-Gemisch an der Oberfläche entsteht und verweilt. Under der direkten Sonneneinstrahlung bildet dieses eine Kruste, darunter verbleibt eine Art sehr salzhaltiger Sumpf, ähnlich zu Treibsand. Die Dicke der Kruste lässt sich ad hoc nicht einschätzen, und so stellen Sabkhas bei Überquerung eine Einbruchsgefahr dar, die, wenn sie eintritt, mit dem – langsamen, aber unvermeidlichen – Verlust des Fahrzeuges einher geht. Das Erscheinungsbild der Salzpfannen ist äußert homogen: sie sind vollkommen flach und oft ausgedehnt, wenn auch die Abgrenzung mit Übergang zu leichten Dünen in Sichtweite sein kann. Im Normalfall mit einer dünnen Sandschicht überdeckt, sind sie nur am (nicht vorhandenen) Oberflächenprofil erkennbar, und aufgrund der uneinsehbaren Gefahren sehr schwer navigierbar.


die Geoden – Steinartige Gebilde, die hohl und innen auskristallisiert sind. Entstehen können sie unter anderem aus Gasblasen in Lavaströmen. Öffnen kann man sie indem man sie aufeinander schlägt, was ihr spektakuläres Inneres zu Tage fördert. Der Export aus Herkunftsländern auf der Arabischen Halbinsel ist jedoch untersagt.


im leeren Viertel – Die »Ruba‘ al Chali«, arabisch für »leeres Viertel«, ist die größte Sandwüste der Welt (die Sahara ist zu großen Teilen Stein- oder Geröllwüste). Sie liegt im Zentrum der Arabischen Halbinsel, und macht einen Großteil des Staatsgebiets Saudi-Arabiens aus. Ihr östlicher Rand liegt im heutigen Oman, wo sie unter anderem an ein berühmt-berüchtigtes Gebiet von Salzsümpfen grenzt: die »Umm as Samim«, zu Deutsch: »Mutter der Sorgen«.




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