Nachgeschmack. Revisited
Dieser Raum
kennt den Text schon
Ich hole ihn aus dem Archiv
und mache ihn Mikrowellen-lauwarm für Euch
geringnostalgisch aber die Empfindung ist eine Phantomgemütsregung
An einer fremden stillen Stelle,
die nicht mehr schwingt
wenn deine Tiefen schwingen Rilke
verweile ich überrascht über die Wiederkehr des Zimts
Die Kluft zwischen Lebensromantik und ungesunder Klammer führt zu Krümmelspur führt zu bekannte stille Endbushaltestelle von der nichts abfährt
Ich warte das Ausklingen dieser schwunglosen Realitätsellipse ab und gehe dann zurück zu Fuß
Da, ich stolpere über die Absicht meines jeden Gewürzschrankausmistens: gastfreundlichschaftliche Geschenke next to Trosttoastpreisen in der Vitrine weg jetzt bitte endlich weg
aus dem nevernervensystem.archive.org raus
Doch daraus Kümmelspur führt zu Endhaltebusstelle
von der nichts fährt ab abababababab
Doch sogar nach Vantablack
wenn‘s dunkler nicht mehr geht, ha denkst du
kann noch Dark Chamaleon Dimers froftend driftend aufkreuzen Zungaufrollend schluckt das Kammleon die Schwingungen meiner Photonen Eigentlich Assonanzwanzen kongruent zu deinen ellenlangen Wellenlängen Es verweigert 3dimensionalität
Es wurden ja schon verschiedene Erzählerstimmen eingestellt
und ihnen wurde abgedankt danke danke danke
Meine Damen und Herren
ich merke nachträglich, einen Ehrentitel auf Lebenslänge vergeben zu haben und zwar wohl gemerkt und zwar Finger hoch
gemeißelt aus meiner Handlungsfreiheit und Selbstachtung
Wenn gefragt wofür denn der Titel dir dann ich
Für deine
Für unsere Schnittmengen der Empfindsamkeit, Zuhörfähigkeit
Deine Aufmerksamkeit ohrfeigt mich jedes Mal mit ihrer Liebenswürdigkeit
- weil sie schmeichelt diese V2illkommenheit, geschickt wohl überschätzt
Deine Merkkapazität erstaunt
und stehlt dem Taschenrechner Tinte für meine Schlussbilanzen
Ich schätze deine Sensibilität
auch wenn sie sich in der Offensichtlichkeit poetischer Intention
und einer MÖCHTE GERN ASTRAKAN Ästhetik äußert
Na gut, meine dagegen im MÖCHTE GERN COOL SCHULKAMPAGNE Style und einer 2010er Power Point Optik, die beim TabOverload eh abstürzt
Eingespeichert mit Kontexten
um sich zum Zeitpunkt der Professionalität zu erinnern
„Tiefe“ 1 / „Tiefe“ 2 / „Tiefe“ 3 / Tiefeneckstein-Co-Person die ich oft beneidete, pardon Während ich zur Branchenbekannten werde, anekdotenhaft erkannt
wurdest du wieder einmal zum Gegenstand meines Tuns
Ich glaube es geht darum dass du dir dich lebst
und ich dabei nur warte
- Teletubbie on the floor bestätigt
nein ich konnte mich selbst nicht ernst nehmen
höchstens die Demoversion, auf alles warte
In dir suchte ich die Bestätigung meines Geistreichtums Anonyme Einreichung sagt:
Begehren hat oft eher mit Seinwollen als Habenwollen zu tun Ungebetene oder gebetene Informationen
Tage danach entschwollend
Wenn deine Tiefen schwingen, schwingen meine eben nicht, meinte ich und das faule Auge schmerzt denn der Verlust ist doppelt
Der Zimt liegt mir fahl, liegt mir brach auf der Zunge, ja staubig
Der Nachgeschmack mag mittlerweile ein Pavlov‘scher Überbleibsel sein Ich erkenne das an
Ein Abgang wie in Capital H’s
von der Man-Tabelle ein n doppel l als mutig angesehen von der Lichtschere als maßvoll
vom Perlensplitterpochen als im Reinen
irgendwo stimmt das wohl
Am 9. Dezember haben wir im Universitas unsere vierte Lesung »Revue« gehalten. An diesem Abend haben Felix Kunz, Ege Görgün, Jakob Burgi und Patrizia Hinz aus unserer Redaktion neue Texte präsentieren. Auf unsere Ausschreibung hin haben außerdem unsere regelmäßige Gastautorin Klaudia Rzeźniczak und ein neuer Gastautor, Joshua Loska ihre Texte bei uns vorgelesen. Als musikalische Begleitung hat wie immer das Duo »blues no blues«, auch bekannt als Felix und Shadi, begeistert.
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