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  • Klaudia Rzeźniczak

Nachgeschmack. Revisited

Dieser Raum

kennt den Text schon

Ich hole ihn aus dem Archiv

und mache ihn Mikrowellen-lauwarm für Euch

geringnostalgisch aber die Empfindung ist eine Phantomgemütsregung

An einer fremden stillen Stelle,

die nicht mehr schwingt

wenn deine Tiefen schwingen Rilke

verweile ich überrascht über die Wiederkehr des Zimts

Die Kluft zwischen Lebensromantik und ungesunder Klammer führt zu Krümmelspur führt zu bekannte stille Endbushaltestelle von der nichts abfährt

Ich warte das Ausklingen dieser schwunglosen Realitätsellipse ab und gehe dann zurück zu Fuß

Da, ich stolpere über die Absicht meines jeden Gewürzschrankausmistens: gastfreundlichschaftliche Geschenke next to Trosttoastpreisen in der Vitrine weg jetzt bitte endlich weg

aus dem nevernervensystem.archive.org raus

Doch daraus Kümmelspur führt zu Endhaltebusstelle

von der nichts fährt ab abababababab

Doch sogar nach Vantablack

wenn‘s dunkler nicht mehr geht, ha denkst du

kann noch Dark Chamaleon Dimers froftend driftend aufkreuzen Zungaufrollend schluckt das Kammleon die Schwingungen meiner Photonen Eigentlich Assonanzwanzen kongruent zu deinen ellenlangen Wellenlängen Es verweigert 3dimensionalität

Es wurden ja schon verschiedene Erzählerstimmen eingestellt

und ihnen wurde abgedankt danke danke danke

Meine Damen und Herren

ich merke nachträglich, einen Ehrentitel auf Lebenslänge vergeben zu haben und zwar wohl gemerkt und zwar Finger hoch

gemeißelt aus meiner Handlungsfreiheit und Selbstachtung

Wenn gefragt wofür denn der Titel dir dann ich

Für deine

Für unsere Schnittmengen der Empfindsamkeit, Zuhörfähigkeit

Deine Aufmerksamkeit ohrfeigt mich jedes Mal mit ihrer Liebenswürdigkeit

- weil sie schmeichelt diese V2illkommenheit, geschickt wohl überschätzt

Deine Merkkapazität erstaunt

und stehlt dem Taschenrechner Tinte für meine Schlussbilanzen

Ich schätze deine Sensibilität

auch wenn sie sich in der Offensichtlichkeit poetischer Intention

und einer MÖCHTE GERN ASTRAKAN Ästhetik äußert

Na gut, meine dagegen im MÖCHTE GERN COOL SCHULKAMPAGNE Style und einer 2010er Power Point Optik, die beim TabOverload eh abstürzt

Eingespeichert mit Kontexten

um sich zum Zeitpunkt der Professionalität zu erinnern

„Tiefe“ 1 / „Tiefe“ 2 / „Tiefe“ 3 / Tiefeneckstein-Co-Person die ich oft beneidete, pardon Während ich zur Branchenbekannten werde, anekdotenhaft erkannt

wurdest du wieder einmal zum Gegenstand meines Tuns

Ich glaube es geht darum dass du dir dich lebst

und ich dabei nur warte

- Teletubbie on the floor bestätigt

nein ich konnte mich selbst nicht ernst nehmen

höchstens die Demoversion, auf alles warte

In dir suchte ich die Bestätigung meines Geistreichtums Anonyme Einreichung sagt:

Begehren hat oft eher mit Seinwollen als Habenwollen zu tun Ungebetene oder gebetene Informationen

Tage danach entschwollend

Wenn deine Tiefen schwingen, schwingen meine eben nicht, meinte ich und das faule Auge schmerzt denn der Verlust ist doppelt

Der Zimt liegt mir fahl, liegt mir brach auf der Zunge, ja staubig

Der Nachgeschmack mag mittlerweile ein Pavlov‘scher Überbleibsel sein Ich erkenne das an

Ein Abgang wie in Capital H’s

von der Man-Tabelle ein n doppel l als mutig angesehen von der Lichtschere als maßvoll

vom Perlensplitterpochen als im Reinen

irgendwo stimmt das wohl




Am 9. Dezember haben wir im Universitas unsere vierte Lesung »Revue« gehalten. An diesem Abend haben Felix Kunz, Ege Görgün, Jakob Burgi und Patrizia Hinz aus unserer Redaktion neue Texte präsentieren. Auf unsere Ausschreibung hin haben außerdem unsere regelmäßige Gastautorin Klaudia Rzeźniczak und ein neuer Gastautor, Joshua Loska ihre Texte bei uns vorgelesen. Als musikalische Begleitung hat wie immer das Duo »blues no blues«, auch bekannt als Felix und Shadi, begeistert.

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